Idealismus und Weltverbesserung? Schön und gut, doch Zeit und Geld sind beschränkt, das Leid auf der Welt hingegen wirkt unbegrenzt und man kann es auf verschiedendste Art bekämpfen.
So gibt es Organisationen, die für etwa 40000 Euro einen Blindenhund ausbilden und einer blinden Person zur Verfügung stellen. Andere NGOs bewahren Trachom-Patienten in Entwicklungsländern vor der Erblindung – für lediglich 40 Euro pro Operation. Ist letztere Option nicht tausendmal kosteneffektiver als erstere? Sich bei gegebenen Ressourcen für diejenige Option zu entscheiden, die nur einer statt 1000 Personen hilft, wäre ethisch kaum zu rechtfertigen.
Der Effektive Altruismus ist die Philosophie, die es für ethisch zentral hält, anderen aktiv zu helfen, und die wissenschaftlich-rational vorgeht, um die Welt so effizient wie möglich für alle lebenswerter zu gestalten.
Der Vortrag behandelt neben der Frage der Kosteneffektivität auch die Notwendigkeit einer systematischen Analyse und Priorisierung der größten Probleme unserer Zeit und erläutert in Beispielen wie eine kritisch-rationale Vorgehensweise und die Vermeidung von typischen Denkfehlern in Ethik und Politik zu effektiveren Lösungen führen können.
Der Referent:
Max Kocher studierte Philosophie und Soziologie an der Universität Nürnberg-Erlangen und macht derzeit einen Master in Kognitionswissenschaften an der Universität Freiburg. Er hat bereits an der Initiation mehrerer Projekte zum Thema Effektiver Altruismus mitgewirkt. Hierzu zählen Effective Altruism Switzerland (EACH), Sentience Politics (Sentience) und Raising for Effective Giving (REG).