Tobias Wolfram (*1994, Statistik)
(wird in nächster Zeit ergänzt)
Laura Wartschinski (*1994, Informatik)
Ich war schon immer auf der Suche nach einer Community, in der ich meine Ideale verwirklichen kann. Das hat dann meistens dazu geführt, dass ich sie selbst mit aufgebaut habe – zuerst in der Schulzeit bei der Ortsgruppe der Linksjugend, dann zu Beginn des Studiums in Form der Säkularen Humanisten. Meinen ersten Kontakt mit einer humanistischen Weltanschauung im engeren Sinne hatte ich ich fünfzehn, als ich kurz hintereinander einige einschlägige Bücher verschlang: den Gotteswahn, das Manifest des Evolutionären Humanismus und das Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters. Seither war meine Begeisterung für eine evidenzbasierte Weltsicht geweckt. Später haben die Rationalitätscommunity (LessWrong) und verschiedene Blogs und Foren mein Verständnis der Welt weiter geprägt.
Ich studiere Informatik an der HU Berlin und spezialisiere mich dabei auf Netzwerke und Security, und ja, ich programmiere auch gern. Gleichzeitig interessiere ich mich aber auch sehr für Psychologie, Linguistik, Zwischenmenschliches, Erzählkunst und Gesundheit. Bei den Säkularen Humanisten gehören zu meinen Aufgaben (neben allgemeiner Organisation) die Planung und Entwicklung von kulturellen Events (beispielsweise Winter- und Sommersonnenwende), die Zusammenarbeit mit Humanisten aus ganz Deuschland für gemeinsame Projekte und die Kooperation mit SARAM. Außerdem war ich für zwei Jahre Sprecherin der Säkular-Humanistischen Liste im Studierendenparlament und habe dazu zahlreiche Artikel verfasst.
Ansonsten verwende ich meine Lebenszeit für die Spielleitung in einer langjährigen Pen&Paper-Rollenspiel-Kampagne, experimentiere beim Kochen immer neuer Rezepte und optimiere meine ultraleichte Outdoor-Ausrüstung.
Flatter Lenzia (*1990, Technischer Umweltschutz)
In meiner Annahme, dass es keine Garantie gibt, dass nach dem Tod meines Gehirns irgendetwas von meinem “Ich” überbleibt, und dass die Religion eine Ewigkeit verspricht, die sie nicht einlösen kann, erscheint es mir umso wichtiger, dass das Diesseits etwas Wichtiges ist und dass es das eine Leben, was ich habe, für etwas Sinnvolles zu nutzen gilt. Erlaube ich mir selbst zu leben, gestehe ich, dass ich es gut finde, dass Leben überhaupt exisitiert. Aus dem Tod und der Geburt neuen Lebens folgt auch, dass sich Dinge auf der Welt verändern müssen, also eine Evolution stattfindet. Der Evolutionäre Humanismus erscheint mir als die sinnvolle Antwort auf den Tod, nämlich eine Verbesserung, ein Fortschritt in einer sich ständig ändernden Welt anzustreben. Als Person, die sich seit zwölf Jahren für Veganismus und Tiere einsetzt, kann ich sagen, dass der Evolutionäre Humanismus als Weltsicht drei Äpfel mit einer Hand pflückt, er erkennt sowohl den Wert und die Bedeutung nicht-menschlichen Lebens an (und ist kein traditioneller Anthropenzentrismus, sondern speziesismuskritisch), als auch den Wert von Fortschritt und Rationalität (ist also auch kein egalitärer Biozentrismus, sondern etwas, dass die Besonderheiten kooperativer Hochintelligenz versteht) und bleibt in dieser Weltsicht nicht beschränkt, sondern offen für zukünftige Potenziale (z.B. Transhumanismus). Auch politisch sehe ich in sehr vielen Religionen in der heutigen Zeit ein beängstigendes reaktionäres Potenzial, was ich auch durch Kaschierungen und Umdeutungen liberaler Theologieströmungen der Moderne nicht vollkommen geglättet sehe und ein Form des Säkularismus für die überlegenere Antwort halte. Ein Voranschreiten der Säkularisierung erscheint mir sinniger als ein Postsäkularismus.
Ich selbst bin eine Tunte, die ab und zu mal auftritt – zum Beispiel mit einer fulminanten Divenshow als Soli-Veranstaltung für die Säkulare Flüchtlingshilfe, was ihr bei Youtube finden könnt (Flatter Lenzias Divenshow).
Michael Tezak (*1992, Philosophie und VWL)
Es sind mehr als 150 Jahre vergangen seitdem Charles Darwin’s Evolutionstheorie die Welt erschütterte, mehr als 130 Jahre seitdem Nietzsche den Tod Gottes verkündete und doch beobachten wir heute in den meisten Teilen der Welt nicht ein Ausklingen, sondern vielmehr ein Wiederaufleben von Religiosität. Vielleicht sollte uns das nicht sonderlich verwundern. Wir leben in einer zunehmend modernisierten, komplexen und beschleunigten Welt in der anerkanntes Wissen von heute schon morgen überholt sein kann, in der die Arbeit von heute schon morgen von Maschinen übernommen werden kann, in der familiäre und gesellschaftliche Beziehungen immer weniger den Pfad des eigenen Lebens vorbestimmen und das Individuum mehr und mehr auf sich allein gestellt ist. Dies ist ganz und gar nicht die Welt, mit der unsere Spezies für die meiste Zeit unserer Evolutionsgeschichte konfrontiert war. Da kann man es dem Menschen vielleicht nicht übelnehmen, wenn er rückwärtsgewandt Halt und Stabilität in den Mythen von gestern sucht. Leider kommt es dabei auch allzu oft zu unerwünschten Nebeneffekten wie z.B Wissenschaftsfeindlichkeit, Fundamentalismus bis hin zu Extremismus und Gewalt. Auf der anderen Seite sucht der Mensch auch vorwärtsgewandt seinen Halt in verworrenen politischen Utopien und weist dabei oft einen ähnlichen Hang zur Wissenschaftsfeindlichkeit und zum Extremismus auf, wie so mancher Jihadist und Kreuzritter. Was also ist die Alternative? Wie baut man eine Welt die dem Menschen in all seiner Unzulänglichkeit weitestgehend gerecht wird? Keine Ahnung. Aber fest steht: Ohne eine besonnene und wissenschaftsorientierte Weltanschauung tappen wir im Dunkeln.
Deswegen bin ich froh, auf die Hochschulgruppe der säkularen Humanisten gestoßen zu sein. Hier findet man sehr engagierte Menschen die sich bemühen ein wenig Licht in dieses Dunkle zu bringen, indem sie interessante Vorträge, Streitgespräche, Kultur-Events, Lesekreise und Diskussionsrunden veranstalten. Die Themen dabei sind nicht selten kontrovers, was es umso spannender macht dabei zu sein.
Nicola Wiggers (*1993, Sozialwissenschaften)
(wird in nächster Zeit ergänzt)
Lea Jacobs (*1997, Mathematik)
Mein Name ist Lea, ich studiere Mathematik und bin seit 2015 Teil der Hochschulgruppe. Am Evolutionären Humanismus begeistert mich besonders der Gedanke, dass der Forschritt der Menschheit prinzipiell unbegrenzt ist und kein übernatürliches Wesen oder vorherbestimmter Zweck ihn einschränken kann. Besonders transhumanistische Themen faszinieren mich. In der SHBH bin ich an der Organisation von kulturellen Veranstaltungen beteiligt und saß außerdem für die Säkular-Humanistische Liste im Studierendenparlament der HU.
In meiner Freizeit befasse ich mich mit Horrorliteratur, Videospielen, britischer Politik und Komik(was ja oft miteinander einher geht) – zum Beispiel bin ich ein großer Fan von Stephen Fry.
Sara Nowak (*1997, VWL)
(wird in nächster Zeit ergänzt)
Michael Schilling (*1990, Physik)
Seit je her träumen wir Menschen von einem Paradies, von einer besseren Welt. In unserer Hilflosigkeit haben wir uns Götter erschaffen, zu denen wir hoch schauten, in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Mit der wissenschaftlichen Methode sollte sich all dies ändern, die einst „unveränderliche Ordnung“ der Dinge erscheint uns heute ganz anders. Wir haben unser Schicksal selbst in die Hand genommen. Trotz all unserer Unzulänglichkeiten ist es uns immer wieder gelungen, uns weiter zu entwickeln, scheinbar ausweglose Situationen zu überwinden, unveränderliche Dinge zu verändern und sind diesem Traum eines Paradies dabei schon viel näher gekommen. So wie eine romantische Beziehung braucht auch eine gesellschaftliche Beziehung ein starkes Vertrauen. Deshalb wünsche ich mir eine humanistische Gesellschaft, in der wir auf die Menschheit vertrauen, zur Erlösung der Menschheit.
Aber warum sollte diese Gesellschaft säkular gestaltet werden? Damit sich in einem solchen Paradies jeder möglichst frei entfalten kann, können wir für die Regeln, auf die wir uns einigen, nur einen Rough Konsens benutzen. Ein solcher Rough Konsens ist das, worauf wir uns alle einigen können. Das sind zum einen unsere gemeinsamen moralischen Vorstellungen, als auch das Faktenwissen, das wir mit Experimenten schaffen. Nur dieser Konsens sollte als Grundlage unserer Politik dienen. Das ist es, was ich mir unter einer säkularen Gesellschaft vorstelle.